Reha-Suchtklinik Wiesloch: Richtfest gefeiert

„Ein Richtfest ist ein Meilenstein für den Baufortschritt“, sagte Oliver Kaiser, Geschäftsführer des bwlv, in seiner Begrüßungsrede. „Außerdem ist es ein Fest für die Gewerke, die diesen Fortschritt ermöglicht haben. Bei ihnen möchte ich mich herzlich bedanken.“ Der Bau der neuen Fachklinik für die Behandlung junger Drogenabhängiger sei voll im Plan, sowohl zeitlich als auch budgetär. Dafür dankte er dem Team von DIRINGER & SCHEIDEL ausdrücklich: „Dies ist das Ergebnis der hervorragenden Zusammenarbeit mit Ihrem Hause. Und aus Erfahrung kann ich sagen: in dieser Form absolut außergewöhnlich. Darauf können Sie wirklich stolz sein!“ Nicht zuletzt deshalb werde die Klinik ab Oktober nächsten Jahres die Behandlung abhängiger Menschen aufnehmen können.
„Dass wir voll im Zeitplan sind, ist wichtig, denn die Behandlungsplätze werden dringen benötigt“, so Kaiser weiter. Er verwies dabei unter anderem auf den Sicherheitsbericht 2024 aus Baden-Württemberg, der die gestiegenen Herausforderungen und den erhöhten Bedarf an stationären Kapazitäten zur Behandlung abhängiger Menschen untermauerte. Demnach verstarben im Berichtsjahr knapp 200 Personen an den Folgen des Rauschgiftkonsums. Dies entspreche einer Steigerung von über 38% zum Vorjahr und sei der höchste Wert seit 20 Jahren.
Die neue Klinik wird zwei veraltete Häuser ablösen und neue, innovative Behandlungsformen ermöglichen. Dazu gehören substitutionsgestützte Suchtrehabilitation, intensive Integration von Forschung in den Behandlungsalltag sowie ein Konzept für die Begleitung von Kindern mit Unterbringung in Familienzimmern. Einen besonderen Vorteil bietet die direkte Nachbarschaft zum Psychiatrischen Zentrum Nordbaden. Oliver Kaiser: „Die Klienten können nach der Entgiftung im Psychiatrischen Zentrum direkt ihre Reha bei uns antreten. Das erhöht die Erfolgschancen immens.“
Auch Wiesloch Oberbürgermeister Dirk Elkemann hob die Bedeutung der Einrichtung auf dem Gelände des PZN hervor: „Damit wird der Standort Wiesloch weiter gestärkt und das Hilfsangebot abgerundet. So wird der Übergang aus den Akutbehandlungsmöglichkeiten im PZN zur Rehabilitation und Wiedereingliederung betroffener Menschen hier ganz einfach möglich. Das bietet Sicherheit für die Patienten, aber auch erhebliche Synergien für das behandelnde Personal.“ Der Oberbürgermeister stellte jedoch auch die Bedeutung des Klinikstandortes für die Stadt Wiesloch heraus, da hierdurch weitere Arbeitsplätze entstünden. Sein Dank galt abschließend ebenfalls DIRINGER & SCHEIDEL „für den tollen Bau, den Sie uns hier erstellen!“
Die neue Reha-Einrichtung umfasst zwei dreigeschossige Gebäudeteile, die durch eine zentrale Achse verbunden sind. Im Erdgeschoss entsteht neben Therapie- und Verwaltungsräumen auch eine Cafeteria mit Verteilungsküche. In den Obergeschossen befinden sich die Wohneinheiten sowie Räume für tagesklinische und stationäre Behandlungen. Auch barrierefreie Zimmer sind Teil des Plans. Dazu kommt eine großzügig angelegte Außenfläche, die der Einrichtung ein ansprechendes und funktionales Umfeld für Rehabilitanden und Mitarbeiter bietet.
„Wir sind stolz darauf, dieses zukunftsweisende Projekt als Generalübernehmer zu begleiten und wir freuen uns, gemeinsam mit unseren Partnern, damit auch einen Beitrag zur Suchthilfe, insbesondere für junge Menschen in Baden-Württemberg, leisten zu können“, erklärte Bernhard Bauer, Geschäftsführer der DIRINGER & SCHEIDEL Bauunternehmung. Es sei gelungen, dass sich der Bau perfekt in die Infrastruktur des PZN integriere. Und auch er lobte die „konstruktive und pragmatische Zusammenarbeit“ mit allen Beteiligten. Sein Dank galt insbesondere dem bwlv, „dafür, dass Sie uns das Vertrauen geschenkt haben. Wir haben einen langen gemeinsamen Weg hinter uns und es ist toll, dass wir nur sechs Monate nach dem Spatenstich nun bereits das Richtfest feiern können.“ Dieser Erfolg sei nur durch eine großartige Teamleistung zu erreichen gewesen, die sich über alle Gewerke hinweg zeigte und deren Engagement er lobte: „Sie alle sind Tag für Tag mit großer Leidenschaft und Herzblut dabei – dafür vielen Dank!“
Die neue Fachklinik zur Behandlung junger, drogenabhängiger Menschen entsteht unter anderem durch Unterstützung der Eva Mayr-Stiehl-Stiftung und der Dietmar Hopp Stiftung.
